Lacuna Coil – 11.11.2017 JUZ Club Andernach

Lacuna Coil

Ein Jahr vor ihrem 20-jährigen Bandjubiläum sind Lacuna Coil auf großer Europa-Tournee unterwegs. Zweite Station und erster Termin in Deutschland war am 11.11.2017 der Besuch im JUZ Club Andernach. Als Supports mit im Gepäck: Cellar Darling und Aeverium.

Der JUZ Club Andernachist mit dem Auto sehr gut zu erreichen und dank umliegender Sportstätten sind auch zahlreiche Parkplätze vorhanden. Zum Einlass um 19 Uhr hatten sich bereits viele Fans vor dem Club eingefunden und wurden zügig und freundlich in die Location gelassen. Im Eingangsbereich des Clubs findet sich direkt die Bar. Das ist zum Einen ganz praktisch, weil man sich direkt mit Getränken versorgen kann. Ist zum Anderen aber auch wieder unpraktisch, wenn mehrere Leute auf diese Idee kommen und sich so ein kleiner Einlass-Stau bilden könnte. Ebenfalls im Eingangsbereich befinden sich der Aufang zur Empore. Dieser war aber während des Konzerts gesperrt. Über zwei Eingänge kann man die großzügige Halle betreten. Der Merch-Stand ist unter der Empore platziert, die Bühne direkt gegenüber. Etwas ungewöhnlich war die Tatsache, dass weder Security noch „offziell“ Beschäftigte des Clubs auf den ersten Blick zu erkennen waren. Aber viele der Besucher schienen nicht zum ersten Mal in Andernach zu sein und es kam zu keiner Situation, in der man Security hätte brauchen können. Erst später zum Headliner kamen zwei Securities zur Kontrolle des Fotograbens.

Um 19:30 Uhr ging es los mit der ersten Support-Band: Aeverium stürmten auf die Bühne und legten direkt kraftvoll los. Die doch recht kurze Set-List las sich wie ein Best-Of der Band und wurde mit viel Spass und Freude an der Musik von den Jungs rund um Front-Frau Aeva zum Besten gegeben. Aeva selbst konnte wie immer durch ihre grandiose Stimme und dem sympathischen Auftreten überzeugen. Allerdings spürte man ein bisschen den leichten Zeitdruck, denn zwischen den Songs wurde kaum geredet. Dennoch ließ es sich Chubby nicht nehmen, ein paar Sitz- und Spring-Spielchen mit dem Publikum durchzuführen. Und auch wenn der Auftritt durch die fehlenden Zwischen-Song Gespräche etwas unpersönlich wirkte, so stand Aeva doch nur gefühlte 5 Sekunden nach dem 30-minütigen Set für Fotos mit den Fans zur Verfügung. Und auch die anderen Band-Mitglieder waren den gesamten Abend über in der Location anzutreffen.

Nach kurzer Umbau-Phase ging es im 20:20 Uhr weiter mit Cellar Darling. Die Band um Front-Frau Anna Murphy begeisterte vom ersten Moment an. Annas Gesang ist sowohl weich und sanft als auch kraftvoll und fast schon treibend. So wechseln die Songs zwischen mehr mystisch und mehr rockig hin und her. Auch hier spürte man wieder die straffe Zeitplanung. Aber wie meinte Anna noch: „Wir bezeichnen und als Geschichtenerzähler (…) dabei rede ich gar nicht so gerne.“ Eine unglaublich sympathische und bodenständige Musikerin, die einen mit ihrer Stimme, ihrem Wesen und ihrer Drehleier sofort in den Bann zieht. Und die auch trotzdem zwischendurch immer mal wieder redete und ihre Songs kurz einleitete. Aber nach 40 Minuten war auch dieser Auftritt leider bereits vorbei.

Um 21:30 Uhr war es dann so weit: die Bühne wurde dunkel, das Intro erschallte und der Drummer von Lacuna Coil betrat die Bühne. Und sein Schlagzeug, denn zur Begrüßung des Publikums stellte er sich erst einmal darauf. Nach und nach betraten dann auch die anderen Musiker die Bühne, bis schließlich Cristina Scabbia und Andrea Ferro los legten. Nach fast 20 Jahren Bandgeschichte wissen Lacuna Coil, wie sie ihr Publikum begeistern können: Power von Anfang bis zum Ende. Dazu noch eine gewaltige Portion offensichtlicher Spass und ganz viel Sympathie. Jeder Song wurde eingeleitet und immer wieder wurde das Publikum miteinbezogen. „Do you want to sing with me? Because I want to sing with you!“  So leitete Cristina einen Song eine, den nun wirklich jeder mitsingen kann und der auch von jedem mitgesungen warden konnte: “Enjoy the Silence”, im Original von Depeche Mode, macht auch im Stil von Lacuna Coil eine wunderbare Figur. Das Publikum war sowieso sehr sing- und springfreudig und ließ sich einfach von der Band mitreißen. Und so war es auch begeistert, als Cristina die zum Bandjubiläum erscheinende Biographie ankündigte, die unter dem Titel „We fear nothing“ erscheinen soll. Für die nächsten paar Minuten wurde dieser Satz zu einer Hymne, die von Lacuna Coil und dem Publikum zusammen zu „Nothing Stands in our Way“ hinausgeschrien wurde. Nach etwas mehr als einer Stunde war zunächst Schluss. Doch was wäre ein Headliner, wenn er nicht mindestens eine Zugabe geben würde. Drei weitere Lieder hatten Lacuna Coil noch im Gepäck. Mit „The House of Shame“ sollte dann aber auch dieses Konzert nach insgesamt 90 Minuten leider schon zu Ende gehen.

Es war ein grandioser Konzert-Abend. Die Supports Aeverium und Cellar Darling begeisterten das Publikum von Beginn an und Lacuna Coil legten einfach mal noch einen drauf. Und die Tour geht noch weiter und in Deutschland gehen noch ein paar Termine an: 24.11. Aschaffenburg, 25.11. Leipzig, 26.11. Weinheim und 11.12. Bochum. Ein Besuch lohnt sich definitiv.

 

Set-Lists

Aeverium:
Hunted / Distrust / What about me / Brave new world / Break out / Heaven’s burning

Cellar Darling:
Black Moon / Hullaballoo / The Hermit / Avalanche / Six Days / Rebels / Starcrusher / Challenge / Fire, Wind & Earth

Lacuna Coil:
Ultima Ratio / Spellbound / Die & Rise / Kill the Light / Blood, Tears, Dust / Ghost in the Mist / My Demons / Trip the Darkness / Downfall / Swamped / Enjoy the Silence / Our Truth / Delirium / N.S.I.O.W. / Naughty Christmas / Heaven’s a Lie / The House of Shame

 

Gallerie

Schreibe einen Kommentar