Stahlzeit 20. Januar 2018 – Jahrhunderthalle Frankfurt

JA .. NEIN RAMMSTEIN

Bei Konzerten von Coverbands schwebt immer eine gewisse Skepsis mit – wie nah kommt die Band an das Original heran, welche Ähnlichkeiten gibt es beim Bühnenbild, der Show und bei der musikalischen Qualität?

Diesmal auf dem Prüfstand: STAHLZEIT. Die Band, rund um Sänger Heli Reißenweber, verspricht eine spektakuläre Liveshow. Wir werden sehen.

Der Countdown, der im hinteren Teil des Bühnenbildes läuft, gibt einen ersten Eindruck dafür, dass die Band hier einiges auf die Beine stellen wird, um die ausverkaufte Jahrhunderthalle zu überzeugen. Spannungsgeladen zählt das Publikum die letzten Sekunden mit runter, bevor mit einem lauten Knall der Abend beginnt. Das Bühnenbild mit den großen Ventilatoren und den Stahlelementen weißt eine große Ähnlichkeit mit dem Original auf. Nach und nach betreten die einzelnen Bandmitglieder die Bühne, zuletzt Sänger Heli und feuert den Fans mit Ramm 4 gleich eine ordentliche Portion brachialen Sounds um die Ohren.

Der Anfang ist gemacht und die Halle feiert ordentlich mit. Nach und nach wird dem Publikum ein bunter Querschnitt durch die Rammstein-Diskographie geboten:

Du riechst so gut, Links 2-3-4, Asche zu Asche, Keine Lust, Benzin, Mein Teil, Amerika, Moskau, Ohne Dich (in der Pianoversion), Haifisch, Ich will und als Abschluss des Zugabenblocks Engel sind nur ein Teil der Setliste.

Aber wie nah sind die Herren tatsächlich am Original? Die sechs Franken geben sich wirklich große Mühe, den Fans eine authentische Show zu bieten. Für das Bühnenbild gibt es einen Pluspunkt, für die beeindruckende Licht- und Pyroshow, die sich durch den ganzen Abend zieht, erhalten Stahlzeit ebenfalls einen Pluspunkt. Hier hat man wirklich an nichts gespart und fackelt ein Feuerwerk ab, das seinesgleichen sucht. Und wie sieht es mit bekannten Showelementen von Rammstein aus? Auch hier ziehen Stahlzeit alle Register. Egal ob Kochtopf und Feuerwerfer bei Mein Teil oder riesige Engelsflügel, die Sänger Heli am Ende der Show über der Bühne schweben lassen – die Besucher werden nicht enttäuscht. Eine gewisse Detailverliebtheit lässt sich hier erkennen und sorgt für den dritten Pluspunkt. Und wie sieht es jetzt mit der musikalischen Qualität aus? Der nächste Pluspunkt für Stahlzeit. Egal ob an den Tasten, an den Drums oder an den Saiten –die Herren überzeugen mit musikalischem Können. Letzten Pluspunkt gibt es für Sänger Heli Reißenweber: Performance, Stimme und Aussehen müssen einen Vergleich mit Till Lindemann nicht scheuen.

Bei so viel Lobesworten muss es doch auch einen Haken geben, oder? Ehrlich gesagt – spontan fällt keiner ein. Der ein oder andere Besucher hat vielleicht einen seiner Lieblingssongs vermisst, aber das ist ja ein bekanntes Phänomen bei Konzerten, irgendein Song fehlt immer. Auch die kurze Unterbrechung des Konzertes aufgrund eines technischen Ausfalls wird professionell in kürzester Zeit behoben und tut der Stimmung bei Band und Publikum, die kaum besser sein könnte, keinen Abbruch.

Die sechs Mannen überzeugen während ihrer zweieinhalb stündigen Show mit viel Authentizität, gewaltiger Bühnen- Licht- und Pyroshow, dem bekannt harten brachialen Sound sowie einer ordentlichen Portion Rammsteinblut. STAHLZEIT sind eine echte Alternative für Rammstein Fans und solche, die es noch werden wollen.

Auch nächstes Jahr gastieren Stahlzeit zum Jahresanfang wieder in der Jahrhunderthalle Frankfurt. Termin vormerken ist Pflicht: 19. Januar 2019

 

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